Foto: © Marvin Girbig, bi-bak.de
⇒ Porträt auf den Seiten der Zeitschrift „AufRuhr“
AUSZUG
„Auf der weißen Folie an den Fensterscheiben des kleinen Ladenlokals wimmelt es von Schlagworten, Zahlen und Pfeilen. Gedanken, die sich ausbreiten müssen; weiter, als ein Blatt Papier es erlaubt. Davor sitzt Ömer Alkin, schwarze Hornbrille, graue Strickjacke, beides Ton in Ton mit dem leicht grau melierten Haar. Hier in seinem Büro in Köln-Mülheim laufen seine weit gesponnenen Fäden zusammen. Hier bilden sie die Knoten, mit denen alles, womit er sich beschäftigt, irgendwie verknüpft ist: Film und Migration, Deutschland und die Türkei.
Diese Knoten sind stärker verwoben, als man denkt. Ein Beispiel: „Viele türkische Filme nehmen die Figur des nach Deutschland migrierten Gastarbeiters auf, der dann auf Besuch nach Hause kommt“, erzählt Alkin. Die Darstellung in diesen Filmen verflechte sich wiederum mit der Geschichte in Deutschland. Solche transkulturellen Beziehungen sind fortdauernd – und mit ihren wechselseitigen Perspektiven ganz nach Alkins Geschmack. Wenn er eines nicht kann, dann einspurig denken. Weder als Mensch noch als Wissenschaftler. „Die Diskurse unserer Zeit sind verknöchert. Immer wieder wird alles neu durchgekaut – aber auf die gleiche Art“, erläutert er seinen Wunsch nach Disziplinen, die sich viel stärker austauschen. Dass dieser Wunsch in ihm gewachsen ist, hat auch mit seiner Biografie zu tun.“
Quelle: https://www.aufruhr-magazin.de/integration/im-richtigen-film/
⇒ Porträt auf den Seiten von Islamiq.de
[…]
„Repräsentationsfragen, kulturhistorische und Fragen zu Kunst und Ästhetik werden für die muslimische Gemeinschaft in Deutschland immer zentraler werden. Von den Bildern hängt die Bewertung unserer Welt ab. Hier nicht nur auf die so genannten Alltagsmedien zu achten (Berichterstattung in den Nachrichten), sondern den Blick auch auf Kunst und Populärkultur zu richten: dafür steht meine Dissertation und werden auch meine künftigen Aktivitäten stehen.“
Quelle: https://www.islamiq.de/2020/08/08/unbeachtet-gebliebene-migrationserfahrungen-sichtbar-machen/
⇒ Interview auf den Seiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
AUSZUG
„Woher: Ich bin in Bereketli, einem Dorf der Türkei geboren, das dem „Pons“ nach übersetzt so viel heißt wie „Fruchtbarkeit“ und „Segen“. Als ich ein Jahr alt war, kamen meine Eltern nach Deutschland, ins schöne Köln. Dort wuchs ich auf, bis ich nach einer ziemlichen Umzugsbiographie im Ruhrgebiet gelandet bin. Das habe ich dann auch schätzen und lieben gelernt.
Wo jetzt: In Essen lebe ich und an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf schreibe ich nun an meiner Dissertation in Medienkulturanalyse. Hüte mit Federn, Radios unter dem Arm, helle Sakkos, bunte Krawatten und ein deutsches Auto: So wurden die ersten zurückkehrenden Emigranten in türkischen Emigrationsfilmen gezeigt. Das sind Filme aus der Türkei, die die Ausreise einer oder mehrerer Personen ins Ausland zeigen. In meiner Dissertation versuche ich zu verstehen, wie die türkischen Emigranten, die nach Deutschland kamen, in frühen Filmen aus der Türkei dargestellt und repräsentiert wurden. Ein solcher Film wäre zum Beispiel Türkan Şorays „Dönüş – Die Rückkehr“ von 1973, der zeigt, wie eine im Dorf zurückgelassene Frau eines Emigranten im anatolischen Dorf zurechtzukommen versucht. […]“
Quelle: https://www.bmbf.de/bmbf/de/home/_documents/die-avicenna-stipendiaten-im-portrait.html
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